Vortrag mit Ricarda Brosch, Juniorkuratorin für die China-Sammlungen am Victoria & Albert Museum, London.
Die westlichen Kaisergräber der Qing Dynastie (1644–1912) zählen zu den herausragendsten und besterhaltenen Kulturstätten Chinas. In vierzehn Gräbern liegen Mitglieder der kaiserlichen Familie in wunderbar gestalteten Grabanlagen. Im Oktober 1900 verschafften sich vier der acht alliierten Truppen während des Boxerkrieges (1900–1901) Zugang zu den Anlagen; sie besichtigten, beschrieben und plünderten einige ihrer Tempel- und Opferhallen.
Dieser Vortrag geht der Mikroepisode der Besetzung und Plünderung der westlichen Kaisergräber durch deutsche, britische, französische und italienische Truppen nach und macht einen ersten Versuch, Museumsobjekte mit kaiserlicher Grabprovenienz zu identifizieren.