Cécile Wajsbrot schreibt einen Roman über das Übersetzen von Woolfs «To the Lighthouse»
Gespräch: Elisabeth Bronfen
Im Literaturhaus Zürich
In Cécile Wajsbrots «Nevermore» (übersetzt von Anne Weber, Wallstein Verlag, 2021) zieht sich die Erzählerin, eine Übersetzerin, nach Dresden zurück, um an der der Übertragung von Virginia Woolfs Roman «To the Lighthouse» zu arbeiten. Die Leser:innen können dem tastenden Suchen nach einer Woolf-Übersetzung beiwohnen – und ebenso, wie die Erzählerin bei ihren gedanklichen und reellen Erkundungen wiederum Woolfs Topoi streift. Wajsbrot, die selbst Woolf-Übersetzerin ist, schafft ein poetisches, sprachlich versiertes Werk, in dem die unterschiedlichsten Orte des Zerfalls – das einsame Haus in einer Erzählung von Woolf, das im Weltkrieg zerstörte Dresden, die Ruinen von Tschernobyl – einen poetischen Echoraum finden.