Beat Gloor (1959–2020) hat ein gleichermassen faszinierendes wie rätselhaftes Werk hinterlassen: Seine lebenslange Leidenschaft für Sprache hat er in künstlerische Arbeiten gelenkt, in denen sich spielerische Sprachbeobachtung, Computer-Technologie und die Ästhetik der konkreten Poesie verbinden. Mal sind sie zugänglich, mal äusserst sperrig: Besonders zeigt sich das an Gloors Faszination für Silben: Für die Publikationen «staat sex amen» (1999) und «uns ich er» (2009) zerlegt er Wörter in ihre Silben-Bestandteile und entlockt ihnen entgegen der Leseroutine neue, andere Bedeutungen. Und für «be deuts», das einsilbige Wörterbuch in drei Bänden, sammelt er alle einsilbigen Wörter der deutschen Sprache – und generiert rund 1.1 Mio. neue Silben. Der Abend erinnert mit Lesung, Sound und Gespräch an das eigenwillig verspielte Werk von Beat Gloor.
Zur Ausstellung erscheint das lange vergriffene «staat sex amen» in der 5. Auflage. Erhältlich im Strauhof oder per Mail an: verlag@edition-b.ch