«Ein Buch, das besser nicht geschrieben worden wäre» (Neue Berner Zeitung, 1958)
Zehn Jahre arbeitet Iris von Roten (1917 – 1990) an «Frauen im Laufgitter. Offene Worte zur Stellung der Frau» – und schafft ein ungeheures Buch: witzig und wütend zugleich, unschweizerisch polemisch und dabei äusserst gründlich recherchiert. Sie fordert politische und berufliche Gleichberechtigung, sexuelle Freiheit, und prangert vehement das Stillhalteabkommen zwischen den Geschlechtern an. Als ihr Lebenswerk im Herbst 1958 erscheint, spricht die ganze Schweiz darüber. Sie erhält Zuspruch, doch Unverständnis, Empörung und persönliche Anfeindungen überwiegen bei Weitem. Selbst die Frauenorganisationen distanzieren sich, der Verlag lässt die Streitschrift fallen und Iris von Roten zieht sich aus der Öffentlichkeit zurück. Das Buch gerät in Vergessenheit und wird erst nach ihrem Tod wieder aufgelegt – und als Standardwerk des Schweizer Feminismus neu entdeckt.
Anlässlich von 50 Jahren Schweizer Frauenstimmrecht präsentiert der Strauhof «Frauen im Laufgitter»: Die Ausstellung der Theaterformation MASS & FIEBER inszeniert das Werk in seiner ganzen Dringlichkeit und Aktualität.