Das Museum Haus Konstruktiv eröffnet das Ausstellungsjahr 2023 mit einer umfassenden Schau des US-amerikanischen Künstlers Leon Polk Smith (1906–1996). Die retrospektiv angelegte Ausstellung ist die erste institutionelle Einzelpräsentation dieses Künstlers in Europa seit rund zwanzig Jahren und die erste in einem Schweizer Museum überhaupt. Auf vier Stockwerken vereint sie Werke aus fast allen Schaffensphasen von Mitte der 1940er- bis in die späten 1980er-Jahre und präsentiert sie in weitgehend chronologischer Reihenfolge.
Die frühen, an Mondrian und Glarner angelehnten Bildkompositionen aus den 1940er-Jahren bilden den Auftakt zur Ausstellung im Haus Konstruktiv, die in enger Zusammenarbeit mit der Leon Polk Smith Foundation in New York entstanden ist und aus Leihgaben aus privaten wie öffentlichen Sammlungen aus dem In- und Ausland zusammengestellt wurde. Hinzu kommen viele weitere Malereien – raffinierte zweifarbige Kompositionen aus dem Kontext der Hard-Edge-Malerei der späten 1950er- und 1960er-Jahre, als deren Mitbegründer er gilt, mehrteilige Shaped Canvases, die eine starke Beziehung zum räumlichen Kontext eingehen, sowie Collagen, Druckgrafiken, Reliefs und ein beidseitig bemalter Paravent. Im Zusammenspiel machen die ausgewählten Exponate deutlich, wie abwechslungsreich das viele Jahrzehnte umfassende Œuvre dieses in Europa etwas in Vergessenheit geratenen Künstlers ist, das sich durch ein hohes Mass an Dynamik, Eleganz und Sinnlichkeit auszeichnet und zudem immer eine tiefe Verbundenheit mit der damaligen Lebenswelt der Native Americans im zentralen Süden der USA erkennen lässt.
Bild: Leon Polk Smith, Constellation Twelve Circles, 1969. Acryl auf Leinwand, 259 x 371 cm © 2023, ProLitteris, Zurich, Leon Polk Smith Foundation; Courtesy Lisson Gallery