Anlässlich ihrer aktuellen Intervention Screen Recordings (2024–25) im Löwenbräukunst lädt das Migros Museum für Gegenwartskunst zu einem Artist Talk mit der Künstlerin Linda Semadeni ein.
«Meine Arbeit gleicht einem Tanz, der das Verhältnis zwischen Welt, Körper und Ich-Gefühl erkundet. Mithilfe dokumentarischer, konzeptueller und performativer Ansätze und Formen setzte ich mich poetisch mit der Behauptung einer Existenz auseinander.» – Linda Semadeni
Anlässlich ihrer aktuellen Intervention Screen Recordings (2024–25) im Löwenbräukunst lädt das Migros Museum für Gegenwartskunst zu einem Artist Talk mit der Künstlerin Linda Semadeni ein.
In ihrer Arbeit betrachtet Semadeni das Smartphone als bereits existierendes Kunstobjekt (Readymade) und interpretiert dessen Sprache, Wörter und Icons als soziale und kulturelle Artefakte, die unsere Wahrnehmung und Handlungen prägen. Sie beschreibt diesen Ort, an dem wir uns täglich aufhalten, als eine ambivalente Mischung aus scheinbarer Offenheit und struktureller Enge – geformt durch Wiederholung und die Vermarktung des Einzelnen. Wie bereits in ihrer Arbeit «Sliding through the Corridors» in der Halle für Kunst Lüneburg, 2022, wo sie sich den Satz: «I'm not a nice girl» gesamt seinen einzelnen Wörter aneignete und ihn in ständiger Wiederholung und Verdrehung auf den Boden der Institution schrieb um eine Struktur zu hinterfragen die uns vertraut und alltäglich erscheint.
Zentrale Fragen ihrer Praxis sind: Wie setzt sich ein Ich zusammen. Wo befinde ich mich. Und wie kann ich mich als Künstler*in mit der Welt um mich herum verbinden? Ein weiterer wesentlicher Aspekt ihrer Arbeit ist das Fragile und Prekäre – das sie als Stärke begreift. Sie beschäftigt sich mit Bewegungen, die sich ausdehnen und zusammenziehen und innere wie äussere Körpergefühle ausloten. Ihre künstlerische Sprache eignet sich die Strukturen der gegenwärtigen Zeit poetisch an, während sie sie zugleich hinterfragt und neu behauptet.
In ihrer Arbeit betrachtet Semadeni das Smartphone als bereits existierendes Kunstobjekt (Readymade) und interpretiert dessen Sprache, Wörter und Icons als soziale und kulturelle Artefakte, die unsere Wahrnehmung und Handlungen prägen. Sie beschreibt die digitale Sprache als eine ambivalente Mischung aus scheinbarer Offenheit und struktureller Enge – geformt durch Wiederholung und die Vermarktung des Einzelnen.
Im Gespräch wird Linda Semadeni diese Themen gemeinsam mit Tasnim Baghdadi, Kuratorin der Ausstellung und Co-Leiterin des Migros Museums für Gegenwartskunst, vertiefen und in den Kontext ihrer aktuellen künstlerischen Praxis stellen.
Die Veranstaltung findet im Rahmen des Zurich Art Weekend 2025 statt.
Linda Semadeni (*1985, Bern, Schweiz) lebt und arbeitet in Zürich. Sie absolvierte 2015 einen BFA an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) und studierte 2014/15 Performative Skulptur an der Akademie der bildenden Künste Wien. Mit Medien wie Zeichnung, Malerei, Skulptur, Video und Performance hinterfragt sie, was uns bewegt. 2023 erhielt sie den Manor-Kunstpreis des Kantons Graubünden. Ihre Arbeiten wurden in Institutionen wie der Halle für Kunst Lüneburg (2022), dem Centre d’Art Contemporain Genève (2022) und der Kunsthalle Zürich (2020) ausgestellt. Im Frühjahr 2025 ist sie Teil einer Gruppenausstellung im Bonner Kunstverein.