Wie kann das Werk von Ana Jotta, 1946 in Lissabon geboren, einem Publikum vorgestellt werden, das dieses Werk kaum oder gar nicht kennt? Mit anderen Worten: Wie kann die radikal vielgestaltige Kunst von Ana Jotta eingeführt und erfahrbar werden durch eine Ausstellung, die letztlich nicht über die nötige Grösse verfügt, um sie in ihrer wirklichen Breite und Vielfalt zu zeigen?
Composição, der Titel der Ausstellung, entstammt einer Arbeit, die hier ausgestellt ist. Er verweist nicht auf das Werk der Künstlerin und versteht sich auch nicht als Kommentar dazu. Viel mehr bezeichnetComposição (Komposition) die Art und Weise, wie diese Ausstellung komponiert und kuratiert ist, welcher Prozess ihr zugrunde liegt und welche Form sie schliesslich annimmt. Für die Wahl der Werke war somit kein bestimmtes Thema oder eine bestimmte Sichtweise ausschlaggebend, sondern eine sehr einfache Regel: Ein Werk wird ausgewählt und dies bringt eine Folge von Assoziationen mit anderen Werken der Künstlerin in Gang. Damit wird ein breiteres Verständnis von Jottas Arbeit möglich und es öffnen sich Zugänge zu den Feinheiten und Eigenheiten ihrer künstlerischen Praxis und subjektiven Welt. Es ist ein heuristischer Prozess, äusserst intuitiv und auf Mutmassungen aufbauend und agiert ohne Plan oder Kompass.
Die Ausstellung ist kuratiert von Miguel Wandschneider