Kunstliebhaber_innen wollen, ja können auf die unmittelbare Begegnung mit dem Objekt nicht verzichten. Daher schiessen in Zeiten der Pandemie (und mancherorts geschlossener Museen) virtuelle Räume, virtuelle Rundgänge und dergleichen mehr aus dem Boden. Das Johann Jacobs Museum geht einen anderen Weg. Statt analoge Räume digital zu simulieren, schlagen wir unsere Zelte im digitalen Raum auf. Wir erkunden, stets im Zusammenspiel mit Künstler_innen, was der digitale Raum, und nur der digitale Raum, zu leisten vermag.
Seit dem Frühjahr hat das schweizerisch-brasilianische Duo Dias&Riedweg, begleitet von Francesca Ceccherini, mit einer Gruppe von Jugendlichen geforscht. Diese Jugendlichen sind auf verschiedenen Wegen und aus ganz unterschiedlichen Gründen in die Schweiz gekommen. Im Rahmen von «weg-zurück-da», einem künstlerischen Projekt, das online für das JJM produziert wird, rekonstruieren sie ihre Lebenswege und noch einiges andere mehr. «weg-zurück-da» ist Teil der Ausstellung «Lebenslinien», die wir voraussichtlich ab Mitte März im Museum zeigen werden.
Neben «weg-zurück-da» als digitaler Spielart der «Lebenslinien» präsentiert die Online Gallery einige weitere Formate, die in loser Folge in den kommenden Wochen online gehen: Werkbetrachtungen, die sich in aller Ausführlichkeit auf einzelne Sammlungsobjekte des JJM einlassen, sowie Filme zur Pandemie, die Künstler_innen an den verschiedensten Orten der Welt drehen und die jenseits der konventionellen Medienbilder untersuchen, was genau die Pandemie mit dem sozialen Gefüge macht.