Er hat Fotos geschaffen, die zu Ikonen der Schweizer Fotografie wurden: der murmelspielende Knabe in Java, das römische Liebespaar, die Haut des Elefanten. Viel weniger bekannt ist das malerische und grafische Œuvre von Gotthard Schuh (1897–1969). Sein Werdegang begann mit einer Ausbildung zum Maler an der Kunstgewerbeschule in Basel. Trotz erster Erfolge in Ausstellungen wandte er sich in den 1930er Jahren der Fotografie zu. Als Vertreter der «Neuen Fotografie» machte er sich bald einen Namen und schuf Fotobücher von poetisch-sinnlicher Kraft. Doch das Bedürfnis, die Welt nicht nur mit der Kamera, sondern auch mit dem Pinsel zu erfassen, blieb zeitlebens bestehen. In den 1960er Jahren kehrte er wieder zur Malerei zurück. Die Ausstellung vereint erstmals Gemälde, grafische Arbeiten und Fotos von Gotthard Schuh, wobei in der Fotografie der Fokus auf seinen Aufnahmen aus Zürich und dem Tessin (insb. Bedigliora und Beride, dem Heimatort der Righinis) liegt. In der Zusammenschau lassen sich bestimmte Leitmotive ausmachen, die sein ganzes Werk durchziehen. Das Atelier Righini lädt dazu ein, den Fotografen im Maler und den Maler im Fotografen neu zu entdecken.
Kuratoren: Guido Magnaguagno, Susanna Tschui