Thomas Mann am Schreibtisch in München, 1930 (ETH-Bibliothek Zürich, Thomas-Mann-Archiv, Atlantic-Photo)
Glasschale mit Parker-Füllfederhalter, rotem und schwarzem Korrekturstift, Bleistiftminen, Zigarrenknipser (Foto Stephan Bösch)
Notizblockhalter mit Notizblock und einem von Thomas Mann handbeschriebenen Blatt (Foto Stephan Bösch)

Nach rund sechs Jahren am Standort Hönggerberg zieht das Thomas-Mann-Archiv ins ETH-Hauptgebäude. Am 28. Februar werden eine vollständig neu konzipierte Dauerausstellung und die temporäre Ausstellung «Thomas Mann. Achtung Europa!» eröffnet. Wir durften bereits jetzt einen Blick hinter die Kulissen des namhaften Archivs werfen. Tobias Amslinger, Leiter der Literaturarchive der ETH-Bibliothek, im Gespräch über den berühmten Schreibtisch des Schriftstellers, neue Zugänge zu seinem Werk und die Bedeutung von Europa für sein Wirken.

Das Thomas-Mann-Archiv ist in den neuen, sorgfältig sanierten Räumlichkeiten im ETH-Hauptgebäude angekommen und in wenigen Wochen wird die neugestaltete Dauerausstellung «Im Schreiben eingerichtet. Thomas Mann und sein Arbeitszimmer» eröffnet. Wie wurde die Ausstellung als Folge des Umzugs neu kuratiert? Inwiefern ist das Erlebnis der Ausstellung für die Museumsbesucher*innen anders?
Der Umzug des Thomas-Mann-Archivs, das über Jahrzehnte im Bodmerhaus heimisch war und sich seit 2016 auf dem Campus Hönggerberg befand, bot die Chance, in der Ausstellung einen ganz neuen Blick auf die Gegenstände aus dem Arbeitszimmer Thomas Manns zu werfen. Der berühmte Schreibtisch, der Thomas Mann auch im Exil begleitete, steht weiterhin im Zentrum, ebenso die Nachlassbibliothek des Autors. Wir bilden jedoch keinen historischen Raum nach, sondern zeigen die Objekte in ihren vielfältigen Zusammenhängen zu Leben und Werk. Dazu gehört unter anderem die russische Zigarettenschachtel mit dem Bild einer Troika, die sich in den Romanen «Buddenbrooks» und «Der Zauberberg» wiederfindet. In Texten, Bildern und audiovisuellen Medien erfahren Besucher*innen viel über die Arbeitsweise des Literaturnobelpreisträgers. Interaktive Medienstationen vermitteln nicht nur Informationen, sondern ermöglichen auch einen spielerischen Zugang zur Schreibpraxis Thomas Manns.

Zeitgleich wird die temporäre Ausstellung «Thomas Mann. Achtung Europa!» eröffnet. Worauf dürfen Betrachter*innen gespannt sein?
Mit der Ausstellung «Thomas Mann. Achtung Europa!» gehen wir Thomas Manns politischem Engagement nach. Wir folgen ihm auf seinen zahlreichen Vortragsreisen und beleuchten sein Verhältnis zu Europa. Dieses veränderte sich durch die politischen Umbrüche des 20. Jahrhunderts und die Exilerfahrung immer wieder. Zudem werden die unterschiedlichen Medien gezeigt, die er zu nutzen wusste. Wir verharren aber nicht in der Vergangenheit, sondern werfen ebenso einen Blick auf unsere Gegenwart. In einer Videoinstallation sprechen die Schriftsteller*innen Dana Grigorcea, Laura de Weck, Michail Schischkin und Usama Al Shahmani über Thomas Mann. Wie aktuell sind seine Ideen zu Europa noch? Welche Rolle spielt die Schweiz? Was bedeuten die Schweiz und Europa für die Schreibenden heute?

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