
We missed you dearly, LANGE NACHT 2020!
Wir können einfach nicht ohne, darum die schönsten Momente der LANGEN NACHT der letzten Jahre.
Die Stiftung Righini Fries pflegt den künstlerischen und schriftlichen Nachlass der Künstlerdynastie Righini Fries. Namentlich der drei Künstler*innen Sigismund Righini (1870–1937), Willy Fries (1881–1965) und Hanny Fries (1918–2009), die alle in Zürich gewirkt und gelebt haben. Die Hauptaufgabe der Stiftung besteht in der Erforschung und Vermittlung von Leben und Werk der drei genannten Maler*innen. Susanna Tschui, Kuratorin im Atelier Righini Fries, erzählt uns mehr.
Susanna Tschui, der Nachlass der Drei-Generationen-Künstlerfamilie umfasst einerseits die Bildsammlung mit den künstlerischen Werken der drei Maler*innen und andererseits das Familienarchiv mit schriftlichen Dokumenten zu den drei Künstler*innen und weiteren Angehörigen der Familie. Wie sehen die Pflege und die damit einhergehenden Aufgaben aus?
Die «Bildsammlung» wird seit 2015 systematisch aufgearbeitet und in einer Datenbank inventarisiert. Zunächst lag der Fokus auf der Erschliessung der rund 1100 Gemälde der drei Künstler*innen Sigismund Righini, Willy Fries und Hanny Fries. Inzwischen haben wir auch den umfangreichen Bestand an Zeichnungen – vorwiegend von Hanny Fries – in Angriff genommen. Ein Grossteil der bereits erschlossenen Bilder und Zeichnungen sind über die Online-Bildsammlung auf unserer Website einsehbar. Es ist uns wichtig, das künstlerische Erbe der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und bekannt zu halten. Dies geschieht vor allem auch mittels Ausstellungen und Veranstaltungen, die wir im ehemaligen Atelier an der Klosbachstrasse 150 in Zürich organisieren. Durch die laufende Inventarisierung stossen wir immer wieder auf interessante und teilweise wenig bekannte Aspekte im Œuvre der drei Künstler*innen, die wir dann zum Gegenstand einer Ausstellung machen. Ein besonderer Glücksfall ist es, dass wir neben der Bildsammlung auch den schriftlichen Nachlass der Familie aufbewahren. Dieser liefert uns wertvolle Hintergrundinformationen bei Recherchen zum Entstehungskontext von Bildern, bei Fragen zur Biografie oder zum Netzwerk der Familie. So entdeckten wir vor einiger Zeit im Nachlass von Willy Fries ein Konvolut an Briefen der expressionistischen Malerin Marianne von Werefkin. Die beiden hatten sich 1921 in Ascona kennengelernt und standen danach in freundschaftlichem Austausch. Diese Briefe bildeten den Ausgangspunkt für die aktuelle Ausstellung «Jedes meiner Bilder bin ich. Marianne von Werefkin und Willy Fries – ein Dialog». So gehen die Pflege und Inventarisierung der Sammlung Hand in Hand mit dem Kuratieren von Ausstellungen und der damit zusammenhängenden Öffentlichkeitsarbeit.
Neben ihrer Archiv- und Ausstellungstätigkeit widmet sich die Stiftung Righini-Fries der Erforschung von Leben und Werk von Sigismund Righini, Willy Fries und Hanny Fries. Können Sie uns etwas über die laufenden Forschungsprojekte erzählen?
Ein laufendes Forschungsprojekt betrifft die Gutachtertätigkeit von Sigismund Righini für den Bund in den Jahren 1935–1937. Während den vom Bundesrat angeordneten Einfuhrbeschränkungen für Kunst- und Kulturgüter amtete Righini als offizieller Gutachter für Kunstimporte in die Schweiz und entschied darüber, welche Kunstwerke in die Schweiz eingeführt werden durften und welche nicht. Er hat seine Gutachtertätigkeit akribisch dokumentiert. Da die offiziellen Akten nicht oder nur ganz lückenhaft überliefert sind, stellen Righinis handschriftliche Exzerpte eine einzigartige Quelle dar im Kontext des Schweizer Kunsthandels und können Bausteine in Provenienzketten liefern. Förderbeiträge des Bundesamtes für Kultur ermöglichen es uns, diese Quellen zu transkribieren und in einer Datenbank zu erfassen. Diese wird öffentlich zugänglich sein und der Wissenschaft und der Forschung zur Verfügung stehen. Ein anderes Projekt betrifft die Theaterzeichnungen von Hanny Fries. Während Jahrzehnten hat Hanny Fries die Aufführungen im Schauspielhaus und Opernhaus Zürich zeichnerisch dokumentiert.
Ausgewählte Theaterillustrationen erschienen jeweils zu den Premierenkritiken in der Zürcher Tagespresse. Mit diesen Theaterzeichnungen wurde Hanny Fries berühmt. Die Zahl der Theaterzeichnungen in unserem Bestand geht in die Tausende. Die Sichtung und Erfassung dieses bedeutenden Werkkomplexes beschäftigen uns schon länger. Eine erste Bestandesaufnahme findet sich in unserer Publikation «Sigismund Righini, Willy Fries, Hanny Fries. Eine Künstlerdynastie in Zürich 1870–2009» (Scheidegger & Spiess, 2018). Inzwischen konnten wir rund 700 Inszenierungen identifizieren, die Hanny Fries zwischen 1950 und 1990 zeichnerisch festgehalten hat. Ein reichhaltiger Fundus von grosser kunst- und theaterhistorischer Bedeutung. Auch hierzu sind eine Ausstellung und eine Publikation geplant.
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